hörbarWeiblich präsentiert:

„Ich bin eine Berlinerin“

Eine Dokumentation mit Originaltönen und Reportagen aus den 80er Jahren u.a. mit Steffi Graf, Wolfgang Neuss, Helmuth Kohl, Wolfgang Joop, Frank Elstner und vielen Berlinern! Gesammelt, geschrieben und gesprochen von Irina von Bentheim. Sie hat den ersten Männerstrip Deutschlands in Berlin genauso interessiert verfolgt wie den Fall der Mauer oder die lange Schlange der DDR-Bürger vorm Westberliner Sex-Shop. Gekrönt wird dieses O-Ton Collage mit einem Live – Bungee-Jump der damaligen Radio-Reporterin mit Mikrofon zum 9.November 1990.

Eine bemerkenswerte Art die deutsche Wiedervereinigung zu feiern!

ISBN 978-3-940318-03-9, 1 CD, 78 min, Preis: € 9,95

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Rezensionen

Eine Liebeserklärung an Berlin

Montag, 24. August 2009 04:00 – Von Karoline Beyer

Der Schrei ist markerschütternd. Schweres Atmen ist zu hören.
Die Radioreporterin Irina von Bentheim springt von einem Bungee-Kran am Pariser Platz – und sendet live auf Rias 2. Das war 1990. Diese und viele andere Geschichten, die die heute 47-Jährige mit und ohne Mikrofon erlebt hat, fasst sie auf der neuen CD ihrer Hörbuchreihe „Hörbar weiblich“ zusammen. Es ist eine Liebeserklärung an ihre Heimat. „Ich bin eine Berlinerin“ erzählt von einer spannenden Zeit in einer spannenden Stadt. In ihr fühlte sie sich als Kind geborgen. Als Reporterin ist sie hier in ihrem Element. Die Ausschnitte ihrer Beiträge zeigen: Die einst geteilte Stadt ist ein Abenteuer für die junge Journalistin. Als sich die Ereignisse der Wende überschlagen, ist sie mit dem Mikrofon dabei, interviewt unter anderem Ost-Berliner beim ersten Besuch im Sex-Shop und bei Rangeleien ums Begrüßungsgeld.

Mit offenen Augen geht sie durch die Stadt. Und portraitiert nicht nur „Normal-Berliner“. Prominente wie Wolfgang Joop und Frank Elstner gewähren ihr sowohl Einblick in ihre Arbeit, als auch in ihre Gefühlswelt. Helmut Kohl verrät, dass er für jedes Gewicht einen Smoking im Schrank habe. „Insgesamt habe ich zwei oder drei.“ Boxidol Bubi Scholz, der im Rausch seine Frau erschossen hatte, wird bei seiner Entlassung aus dem Gefängnis in Tegel bereits von der Rias-Reporterin erwartet.

Der fesselnden Berliner Kulturszene der achtziger Jahre widmet Irina von Bentheim ein ganzes Kapitel. Steffi Graf erzählt aufgewühlt von einem Prince -Konzert in der Deutschlandhalle. Das sei das beste Konzert gewesen, das sie je gesehen habe. „Mein Hörbuch ist auch für Menschen gemacht, die die Zeit in West-Berlin nicht hautnah miterlebt haben“, sagt sie und meint damit auch Ost-Berliner. Die bekamen zwar viel mit – zum Beispiel von Superstars wie Michael Jackson , der auf der anderen Seite vor dem Reichstag spielte. „Live den Moonwalk zu sehen, das war schon was“, schwärmt sie. Die einen konnten Jackson bei „Billie Jean“ sehen, die anderen nur hören. Sie waren auf Hintergrundberichte wie die des Rias 2 angewiesen.

„Der Mauerfall bedeutete für mich auch langfristig den Verlust meiner Arbeit, so wie ich sie bisher beim Rias gemacht hatte. Der Sender hatte den Auftrag, die Leute auf der anderen Seite der Mauer zu informieren.“
Das Leben im geteilten Berlin schildert Irina von Bentheim ausdrucksstark und sehr persönlich: das rhythmische Da-Da-Dam der Betonplattenrillen auf der Transitstrecke oder das absurde Bild der Wachtürme und Stacheldrahtbarrieren an der innerdeutschen Grenze. Auch an ihre Eltern erinnert Irina von Bentheim, zwei Berliner Journalisten: Ihr Vater war Abendschau-Anchorman Alexander von Bentheim, ihre Mutter Ursula Chefreporterin bei der Berliner Morgenpost. Die Autorin holt ein Berlin hervor, das heute verblasst ist: Dass der Teufelsberg ein Berg aus Trümmern ist und einmal einen Skilift hatte, wissen nicht mehr viele. Ebensowenig, dass dort Wein angebaut wurde und ein Ski-World-Cup stattfand. „Ich war mächtig stolz, wozu es mein alter Rodelberg gebracht hatte.“

Sie ist ganz in der Nähe groß geworden und saß oft hier oben, „um die Mauer aus dem Kopf, aber nicht aus dem Herzen zu bekommen“. Irina von Bentheim ist längst als Schauspielerin und Synchron-Sprecherin („Sex and the City“) erfolgreich. Heute um 20 Uhr ist bei den „Stachelschweinen“ im Europa-Center die Premiere ihres Kabarettprogramms „Ein Paar mit (Ge-)Biss – Altern für Anfänger“.

sueddeutsche.de:

…‘ Wer immer im Auto nach Berlin sitzt, dem sei zur Einführung dieses erfrischende Hörbuch empfohlen. jby


AVIVA-BERLIN.de im August 2009:

 

Irina von Bentheim – Ich bin eine Berlinerin – Ein Hörbuch

Iella Peter

In kleinen Passagen über das verrückte Leben im Berlin der 1980er Jahre, inklusive Schulterpolstern und Dauerwelle, lässt Irina von Bentheim ihre Eindrücke von damals Revue passieren.

In 2009 zelebrieren die BerlinerInnen „20 Jahre Mauerfall“ und auch Irina von Bentheim feiert mit. Ihr Hörbuch, eine ganz persönliche Sammlung Berliner Erinnerungen, ist voll von lustigen und liebenswerten Betrachtungen ihrer Heimatstadt.

Es beginnt mit Originaltönen zum Mauerfall und einem 1990 im Radio zelebrierten Bungee-Jumping-Sprung der jungen Frau. Autofahrer, die zufällig zu diesem Zeitpunkt RIAS hörten, mussten rechts ran fahren, weil von Bentheims markerschütternder Schrei sie so erschreckt hatte.

Von Bentheim berichtet vom Lieblingsort ihrer Kindheit: Dem Teufelsberg. Die bedrückende Enge der Mauer war dort nicht zu spüren. Stattdessen konnte der Ausblick auf die geheimnisvolle Abhörstation der Amerikaner genossen werden.

In Richtung Kreuzberg und Neukölln sah die Welt schon ganz anders aus. Hier wurden „Wohnungen mit Blick auf Todesstreifen und Stacheldraht“ vermietet. Irina von Bentheim erzählt von den gruseligen S- und U-Bahnhöfen in dieser Gegend, auf welchen es immer nach einem ganz bestimmten Putz- und Bohnermittel roch und so gut wie nie ein Zug einfuhr. Die „alles zerschneidende deutsch-deutsche Trennung“ war omnipräsent und „No Future“ war der Name für die gesamte Generation, wie sie berichtet.

Aber auch der Charme Berlins wird von der Schauspielerin in ihren Beiträgen eingefangen. Wenn beispielsweise Originalaufnahmen von BerlinerInnen mit sauber ausgesprochenem z bei dem Wort „Europa-Center“ zu hören sind oder wenn die WestberlinerInnen pausenlos für amerikanische Endlosserien wie „Dallas“ oder „Denver Clan“ schwärmten. Auch vom ersten Männerstrip Deutschlands in Berlin, den langen Schlangen der DDR-BürgerInnen vor dem Sex-Shop oder dem Chaos beim Kassieren des Begrüßungsgeldes erzählt sie und untermalt ihre Eindrücke mit O-Tönen.

Berlin hatte in den 1980er Jahren einen Sonderstatus. Es gab die „Berlinzulage“ und viele Firmen folgten diesem Ruf und ließen sich an der Spree nieder. Eine Besonderheit, die damit einherging, war der „Filz“, wie die damalige RIAS-Reporterin es nennt. Alle und alles waren, geradezu inzestuös, miteinander verbunden. Egal, ob es sich um Nacht- oder Politikszene handelte. Und „Schmiere“ war ein gängiger Begriff für den Zustand des damaligen Berlins. Nach von Bentheims Meinung war dies nur durch die Existenz der Mauer möglich geworden.

Alles in allem ist „Ich bin eine Berlinerin“ ein kleines, feines Hörbuch für alle BerlinliebhaberInnen. Nur schade ist, dass Irina von Bentheims Stimme kaum noch von der Figur Carrie Bradshaw zu trennen ist. So ertappt sich die ZuhörerIn manchmal dabei, sich über die scheinbar intensive Beziehung der New Yorkerin Carrie Bradshaw zum Westberlin der 1980er zu wundern. Spannend und witzig bleiben die erzählten Anekdoten aber allemal.

Zur Autorin: Irina von Bentheim lebt in Berlin und ist Schauspielerin, Synchronsprecherin, Entertainerin, Verlegerin und Autorin. Bekannt wurde sie als deutsche Stimme von Carrie Bradshaw, die Hauptcharaktere aus „Sex in the City“. 2009 setzt sie das Kabarettprogramm „Ein Paar mit Biss“ weiter fort.

Weitere Infos und Kontakt unter: www.irinavonbentheim.de

AVIVA-Tipp: Die Stimme von „Sex and the City“ wird nun auch zur Stimme des Berlins der 1980er Jahre. Irina von Bentheims Hörbuch ist eine Liebeserklärung an ihre Heimatstadt und ebenso wie Carrie Bradshaws Kolumne über New York mindestens genauso aufregend, lustig und charmant.


„Ich bin eine Berlinerin“ – das Hörbuch welches ich heute in den Player gelegt habe, überrascht nicht nur mit einem frischen Design sondern auch einer informativen Infotafel im Inneren der Hülle. Amerikanischer, britischer, sowjetischer und französischer Sektor – ja so war das damals.

20 Jahre! Ist das wirklich schon so lange her?

Ich drücke “Play” und Carrie Bradshaw aus „Sex and the City“ erzählt….

Eigentlich nicht wirklich, denn sprechen tut die überaus sympathische Stimme von Irina von Bentheim, die Carry lediglich ihre deutsche Stimme gegeben hat.

Erste O – Töne wirken auf mich ein: Wortfetzen aus einer längst vergangenen Zeit. Glückliche, aufgeregte und wirre Fetzen einer Wende, die so bedeutend für uns alle war.

Irina von Bentheim ist stolz Berlinerin zu sein und das hört man in den nächsten Minuten. Sie spricht über ihre Stadt, sehr verliebt, informativ und bildhaft. Eine kleine Stadtführung für die Ohren.

Zuerst ein kleiner Schwenker vom „Grandhotel Esplanade“, rüber zum Brandenburger Tor, zum Reichstag und der „Straße des 17. Juni“.

Bei all ihrer Liebe zu Berlin hat die Journalistin auch kritische Töne übrig, z.B. die über die finstere S – Bahn.

Während ich als Hörer zusammen mit ihr den „Teufelsberg“ erklimme erfreue ich mich am grünen Berlin. Während dessen wird mir ab und zu ins Ohr berlinert.

Das bringt mich zum Lachen, höre ich es doch hier in Köln viel zu selten dafür begegnen mir die erwähnten Schulterpolster noch dann und wann – zu Karneval.

Irina von Bentheim berichtet aus der Sicht einer Westberlinerin, abgenervt von der Geschwindigkeitsbeschränkung auf der AVUS, von den GrePos und den unfreundlichen Sachsen.

Für mich als Brandenburgerin und Randberlinerin ein wichtiger Punkt, denn auch I.v.B war getrennt von einem Deutschland – von Ostdeutschland. Sie möchte nicht politisch sein, aber sie betont, dass es fast schon Zwang war in diesem geteilten Berlin eine politische Meinung zu haben. Es ging ja auch nicht anders – es sei denn Stacheldraht und Wachtürme sind einem egal.

Iris Berben spricht. Berührt vom letzten „Wetten, dass ….?“ Auftritt Frank Elstners. Lang ist es her. Für mich hieß es damals noch „Aufgepasst, dass…..keiner mitbekommt wenn wir West – TV“ schauen.

Kurz danach sehe ich die Skyline des Prince´schen Bühnenbildes vor Augen und ich fühle mich geblendet von den Scheinwerferlichtern die in meinem Kopfkino herumtanzen, während Irina von Bentheim schon von Prince´ dicker Hose erzählt. Steffi Graf ist ebenso begeistert und haucht mir ins Ohr, dass sie eigentlich schon viertel vor zehn gehen wollte.

Tschüss, Steffi!

Und während ich kopftechnisch noch beim Tennis bin schwenken meine Ohren schon zum Boxen über – für Bubi Scholz öffnen sich die Tore der Freiheit nach 1093 Tagen in Haft. Er fühlt sich belästigt. Schon wieder? Nun ja wir wissen ja wie das Ausgehen kann….

Daher verbringen wir nun etwas Zeit mit den California Dreamboys und Egon Krenz. Tolle Mischung – aber im Endeffekt mussten zu Wendezeiten auch ostdeutsche Politiker die Hose runter lassen. Also passt das schon.

Was nicht passt: Frau von Bentheim erzählt, dass auf ihrer Seite die „Guten“ wohnten. Uns erzählte man das auch. Also waren wir wohl das was ich immer schon ahnte. Wir waren alle die „Guten“.

Und dann legt die Zeitreise den Turbogang ein: Die Bilder im TV, die Gesichter der glücklichen Menschen, der Familien die sich mit Tränen überströmt in die Arme fallen am Grenzübergang der nun offen war und ist und hoffentlich immer sein wird.

„Ich kenne es nicht anders!“ – dieser Satz sagt viel von dem Gefühl was ich und viele andere Deutsche damals hatten. Egal von welcher Seite man es betrachtet.

Ob vor dem Radio oder IM Radio, so wie Irina von Bentheim damals beim RIAS als ein historischer Moment den nächsten jagte.

100 000 Menschen drängen auf den Ku´damm, ich spitze meiner Ohren um kein Wort dieser Zeitreise – Stadtrundfahrt zu verpassen und habe Gänsehaut.

Und dann lache ich wieder herzlich, weil so eben die ersten DDR – Bürger in die Sexshops strömen um zu schauen „was es da alles gibt“.

Danach wird es privat. Eine kurze Zusammenfassung über die „von Bentheims“, Charakterzüge, Erinnerungen und Tränen um Ursula von Bentheim.

Die O – Töne die immer wieder eingespielt werden bringen wunderbare Abwechslung auf die Ohren und im Herzen, denn irgendwo ist diese Wende noch ganz tief in mir drin.

Leider manchmal auch bei den Menschen. Sind wir nicht immer noch (manchmal) Ost und West?

Aber bevor ich während des Hörens ins Grübeln gerate zaubert die sympathische Stimme im Player noch einen Höhepunkt aus dem Ärmel: den mitgeschnittenen Bungee – Jump vom 09.11.1990, den Irina von Bentheim als erste Frau Deutschland am Pariser Platz wagte.

Ihre Stimme überschlägt sich, hibbelig steht sie da auf der Plattform und dann springt sie….

„Das ist Wahnsinn…!“, sagt sie. Und ich denke es.

Sehr persönlich, bunt und voller Leben erzählt die Entertainerin von ihrem Berlin der Wende.

Voller Emotionen lässt sie den Hörer teilhaben an ihrer Arbeit beim Radio, ihrem Leben und Erleben in dieser Stadt. Eigentlich ist das Hörbuch kein Hörbuch, sondern eine Liebeserklärung an eine Stadt verpackt in eine Stadtrundfahrt für die Ohren.

Danke dafür an Frau von Bentheim!

© Ricarda Ohligschläger

11.08.2009


„I moved to Berlin in Feb. 1991, 15 months after the Wall came down. I always felt like I was missing something, because I never experienced the ‚old days‘ when Berlin was still a divided city. Irina von Bentheim’s outstanding spoken word documentary „Ich bin eine Berlinerin“ fills in all the gaps for me. Listening to it makes me feel like I’m right there in the middle of the action.“

 

Michael Hooper, www.textinternational.com

Ich bin eine Berlinerin

Die Stimme kennt man doch! Klar, Irina von Bentheim ist vieles, aber eben auch Synchronsprecherin – und bekam die Aufgabe, in der Serie „Sex and the City“ die Heldin Carrie zu sprechen. Seitdem ist ihre Stimme berühmt und wird unweigerlich mit New York verbunden. Sie kann wie kaum eine andere vom Großstadtdschungel schwärmen. Kein Wunder, möchte man meinen, ist Irina von Bentheim doch eine wahre Großstadtpflanze und eine echte Berlinerin. Die Frau mit der einnehmenden Stimme verschlug es zum Radio. „Hörbar Weiblich“ hat sich nun all dies zunutze gemacht und Irina von Bentheim von „ihrer“ Stadt erzählen lassen. Geschmückt mit zahlreichen O-Tönen erzählt sie erstaunlich freizügig und persönlich von ihrer Zeit in (West-)Berlin und von der Wende.

Es sind Geschichten einer untergegangenen Welt, die es nach der Wiedervereinigung so nicht mehr gab, eine eingemauerte Stadt in den wilden, punkigen 80er Jahren.

Scheinbar ohne Punkt und Komma erzählt Irina von Bentheim von ihrer Zeit in West-Berlin. Wer diese Zeit noch erlebt hat, wird vieles wiedererkennen. Wer keine Erinnerung an die Zeit der Teilung hat oder damals nicht in Berlin war, der kann sich einfach von der Sprecherin in diese Zeit entführen lassen. Nicht selten wird man dabei denken: „Carrie“ erzählt von Berlin! Denn wer die Hörbücher zu „Sex and the City“ hörte, wird die gleichen Stimmlagen erkennen, egal, ob von Bentheim von New York erzählt oder eben von Berlin. Irritierend wirken da die Originaltöne von ihren Radioreportagen, klingt hier ihre Stimme doch seltsam rau und auch etwas fremd. Wer aber erst mal erkannt hat, dass man hier wirklich Ausschnitte aus den 80ern hört, die damals wirklich im Radio liefen, wird an diesen kleinen Ausschnitten seine Freude haben.

Als echte Berlinerin kann von Bentheim dabei eine Reihe von interessanten, kuriosen kleinen Details beisteuern – und auch mit echten Berliner Dialekten aufwarten. Überraschend vielseitig und oft auch nachdenklich sind ihre Erzählungen – aber eben auch etwas orientierungslos. Irina von Bentheim treibt durch die Stadtgeschichte, erzählt von den verschiedensten Orten, Zeiten und Menschen. Die einzelnen Tracks gehen dabei einfach ineinander über, ohne dass man merken würde, wo eine Episode aufhört und die nächste beginnt. Dementsprechend sollte man sich die 78 Minuten am Stück anhören und sich möglichst nicht stören lassen.

Man sollte für diese kleine Zeitreise Irina von Bentheim, besser gesagt ihre Stimme, mögen. Wer dies tut, kann mit diesem kleinen Hörbuch nur gewinnen. Wer gerne etwas über Berlin zur Zeit der Teilung in Ost und West erfahren möchte, erzählt durch eine Berlinerin, die damals als Reporterin wirklich im Zentrum des Geschehens war, der ist hier goldrichtig. Selbst wenn man keine Hörbücher oder Radioreportagen mag, hat „Ich bin eine Berlinerin“ eine Sogwirkung, der man sich nur schwer entziehen kann. Ein unnachahmliches Stück Zeitgeschichte, erzählt von einer Frau, die man so noch etwas besser kennen lernen kann, zusammen mit ihrer Stadt. Ein sympathisches Stück Berlin.

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